Die Flutkatastrophe im Juli 2021 in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zeigte eindrücklich, welche enormen Schäden Starkregen und Hochwasser verursachen können. Gleichzeitig verzeichnete Deutschland im Sommer 2018 und 2019 extreme Dürren und Hitzeereignisse. Im Zuge des Klimawandels wird in vielen Regionen Deutschlands ein verstärktes Auftreten solcher extremer Wasserereignisse erwartet. Dies unterstreicht den Bedarf an praxisorientierter Forschung, die das Risikomanagement von Wasserextremen sowie deren Vorhersage und Frühwarnung insgesamt verbessert.
Mit der Fördermaßnahme “Wasser-Extremereignisse” (WaX) fördert das BMBF nun insgesamt 12 interdisziplinäre und anwendungsorientierte Forschungsvorhaben mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis. Dabei werden innovative Monitoring-, Vorhersage- und Kommunikationskonzepte, angepasste Wasserinfrastrukturen sowie Betriebs- und Risikomanagementstrategien zum Umgang mit gegensätzlichen hydrologischen Extremen entwickelt. Die Forschungsverbünde befassen sich u.a. mit der Sicherung der Trinkwasserversorgung, der Anpassung der städtischen Wasserinfrastrukturen (Entwässerungsinfrastruktur, blau-grüne Infrastruktur), der Erhöhung der hydrologischen und ökologischen Resilienz von Fließgewässern, der Entwicklung eines Niedrigwasserrisikomanagements von Flüssen sowie der Entwicklung von Managementkonzepte für urbane Starkregen- und Überflutungsrisiken und Anpassung des Hochwasserschutzes. Praxisnahe und fachübergreifende Ansätze begrenzen die Auswirkungen von Wasserextremen auf die Gesellschaft und den natürlichen Lebensraum und eröffnen gleichzeitig neue Perspektiven für die Wasserwirtschaft.
Das DKKV startete bereits im November 2021 mit dem dazugehörigen Transfer- und Vernetzungsvorhaben “Aqua-X-Net", das zusammen mit der Universität Potsdam als Verbundpartner durchgeführt wird. Das Vorhaben erzeugt durch die Schaffung von Veranstaltungs- und Kommunikationsformaten eine intensive Vernetzung und einen Austausch der 12 Forschungsvorhaben, stellt Synergien her und übernimmt eine öffentlichkeitswirksame Darstellung und Kommunikation der Ergebnisse. Eine projektübergreifende Synthese der Forschungsergebnisse soll einen nachhaltigen und zielgruppengerechten Praxistransfer in die Wirtschaft, Praxis, Politik und breite Öffentlichkeit ermöglichen. Insgesamt hat “Aqua-X-Net" damit das Ziel durch Vernetzung, Synergiefindung und Wissensaustausch zu einem verbesserten Management von Wasserextremen beizutragen, das über die Einzelvorhaben hinausgeht.
Die Fördermaßnahme “Wasser-Extremereignisse” ist im Bundesprogramm “Wasser-Forschung und Wasser-Innovation für Nachhaltigkeit – Wasser:N” angesiedelt, das Teil der FONA-Strategie (Forschung für Nachhaltigkeit) des BMBF ist und läuft bis April 2025.


Projektdauer | November 2021 bis April 2025 |
Zuwendungsgeber | Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) |
Projektträger | PTKA |
Verbundpartner | Universität Potsdam |
Webseite "WaX" | https://www.bmbf-wax.de/ |